Der Tonus nach der Gruppenauslosung im vergangenen Dezember war eintönig, Deutschland muss in dieser Gruppe als Erster weiterkommen. Natürlich muss allein die deutsche Fußballtradition Grund genug dafür sein, die Fußballhürden Ghana, Australien und Serbien zu meistern. Kurz nach dem gelungenen Achtelfinaleinzug, kann man bereits resümieren, dass es wesentlich schwerer war als gedacht. Das zeigt uns eigentlich nur, wie eng die Fußballwelt zusammengerückt ist und wie sehr die Ergebnisse von der Tagesform und Einstellung der einzelnen Spieler abhängt. Es gibt keine Riesen und auch keine Zwerge mehr, Kantersiege können nicht mehr vorausgesagt werden und passieren allein aus dem Grund, dass das eine Team einen guten, das andere hingegen einen schlechten Tag erwischt. Überkreuzvergleiche sind ohnehin Makulatur, nach dem letzten Vorrundenspiel wissen wir, dass wir lediglich ein Spiel, gegen Serbien, verloren haben. Die wiederum holten aus den anderen beiden Partien nicht einen Zähler.
Alle, die das Spiel gesehen haben, wissen, dass es das schlechteste der Deutschen bei der WM war, Ghana hingegen spielte quirliger als noch zuvor. Man sah der deutschen Mannschaft Nervosität an und dennoch blieb sie so lange geduldig, bis Mesut Özil einen brillanten Moment zum Siegtreffer nutzen konnte und Deutschland ins Achtelfinale bugsierte. Dort wartet nun, man mag es kaum glauben, der Gruppenzweite England, der sich in der Gruppe C hinter den Vereinigten Staaten einreihte und bisher alles andere als souverän auftrat. Nichtsdestotrotz haben die Briten mit Terry, Gerrard, Lampard und Rooney mehrere Spieler von internationalem Niveau in ihren Reihen, die englische Liga gilt nach wie vor, als die Beste in Europa. Schaffen wir es auch gegen die Three Lions, wartet im Viertelfinale wohl Argentinien, die bei der WM bisher den besten Eindruck hinterließen. Hoffen wir mal, dass Torwarttrainer Köpke bereits einen Zettel für Manuel Neuer schreibt.